Technische Berufsausbildung in Bolivien

Der Fokus dieses Projekts liegt auf der Arbeitsmarktintegration Jugendlicher zwischen 15 und 24 Jahren. Ein besonderer Schwerpunkt bildet die Entwicklung von Kompetenzen über Berufsausbildungsprogramme an Technischen Berufsschulen und anderen Ausbildungszentren im Rahmen der derzeitigen öffentlichen Bildungspolitik.

Nur 73% der erwerbstätigen Bevölkerung Boliviens weisen als höchste Qualifikation einen Abschluss auf der Sekundarstufe auf. Dies führt zu niedrigen Produktivitätsniveaus und damit geringen Löhnen. Auch in städtischen Regionen konnten bloss 1,5 Millionen Personen im Alter zwischen 15 und 45 Jahren als höchste Qualifikation einen Abschluss auf der Sekundarstufe erwerben. Es ist deshalb wichtig, die Armut zu senken, indem die Entwicklung von Fähigkeiten von Jugendlichen und Erwachsenen gefördert wird und somit ihre Chancen auf eine selbstständige oder unselbstständige Beschäftigung verbessert werden.
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Projektdauer
2018 - 2022
Finanziert durch
  • Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA

Das Projekt

Das Projekt ist in folgenden Bereichen aktiv:

  • Koordinierung mit den öffentlichen und privaten Unternehmenssektoren, um die Beschäftigungschancen für die Lernenden zu erhöhen. Umfragen im Bereich der Berufsbildung zeigen, dass ein Engpass bei der Eingliederung von Berufsbildungsabsolventinnen und -absolventen in den Arbeitsmarkt besteht. Folglich ist es nicht nur notwendig, die Ausbildungsprogramme im Einklang mit der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt zu straffen, sondern auch an der Verbesserung der Curricula mitzuwirken und Möglichkeiten für die Absolventinnen und Absolventen zu schaffen, Praktika zu besuchen und berufliche Erfahrungen zu sammeln.
  • Finanzielle und nichtfinanzielle Dienstleistungen für eine nachhaltige Selbstständigkeit werden mit dem Ziel bereitgestellt, Modelle und Businesspläne zu entwickeln; damit soll sichergestellt werden, dass die Teilnehmenden in den Einrichtungen über die notwendigen Werkzeuge und Kenntnisse verfügen, um einer produktiven Arbeit nachgehen zu können.
  • Strategien zur Verbesserung des Verbleibs der Lernenden und für den Abschluss ihrer Bildungsprozesse; dies soll dadurch erreicht werden, dass alternative Lösungen für die Überwindung der Haupthindernisse aufgezeigt werden, mit welchen die Lernenden bei ihrem Zugang zur Bildung konfrontiert sind, und für den Verbleib von Jugendlichen und Frauen an Technischen Fachausbildungseinrichtungen.
  • Die Einrichtungen sorgen dafür, dass sie Geräte und Betriebsmittel zur Verfügung stellen können. So können sie selber zur Qualität der Ausbildung beitragen. Sie unterstützen die Lehrpersonen nach deren Bedarf in Fortbildungs- und Qualifizierungsmassnahmen.
  • Verbesserung der Koordination auf der Mikro-, Meso- und Makroebene: Auf der lokalen Ebene werden beispielsweise die Entwicklungsagenturen und Behörden mit dem Ziel miteinbezogen, zur Gestaltung unterschiedlicher Lehrpläne im Einklang mit den verschiedenen Kontexten beizutragen, sodass die Jugendlichen Praktika besuchen bzw. berufliche Erfahrungen sammeln können, die richtungsweisend für die Entwicklung ihrer Fähigkeiten und Lebensentwürfe sind.
Das Ziel des Projekts besteht darin, einen Beitrag zur Stärkung der wirtschaftlichen und sozialen Gerechtigkeit zu leisten. Das Projekt verbessert den Zugang zum Arbeitsmarkt für benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Das Hauptaugenmerk liegt auf Sektoren mit Potential für Produktivität und Arbeitsplätze.

Projektpartner

  • FAUTAPO

Resultate

Resultate bis 2021

  • Etwa 12 575 Personen haben Ausbildungskurse abgeschlossen.

Das Projekt arbeitet in 9 Departements Boliviens mit 76 fachlichen Berufsbildungseinrichtungen, die 175 Ausbildungen anbieten und den Teilnehmenden Chancen eröffnen, eine Anstellung zu finden oder sich selbständig zu machen. 

Erwartete Resultate für 2022

  • 35 000 Personen nehmen an qualitativ hochwertigen Ausbildungsprogrammen und Schulungsprozessen teil, davon 70 % Jugendliche und 50 % Frauen.
  • 14 000 Menschen erhöhen ihr Einkommen und ihre Beschäftigungssituation, davon 55 % Frauen und 65 % Jugendliche.
  • 50 Ausbildungszentren, die mit Arbeitsvermittlungsdiensten (öffentlich oder privat) vernetzt werden.
  • 64 Zentren erhalten Kontakte zu externer technischer Unterstützung zur Förderung des Unternehmertums.

Aktuelles

Bolivien, Kolumbien, Guatemala
Berufliche Ausbildung , Umschulung und Weiterbildung, Arbeitsmarktintegration
16.09.2021
Digitale Lösungen in Berufsbildungsprojekten Lateinamerikas
In Lateinamerika unterstützt Swisscontact die Entwicklung digitaler Lösungen in Projekten, welche die berufliche Aus- und Weiterbildung sowie die Integration in den Arbeitsmarkt fördern. Durch den Einsatz von Webportalen und Applikationen auf Smartphones soll der Zugang zu Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten erleichtert werden. Jugendliche, die in armen ländlichen Gebieten Guatemalas leben, erhalten so Berufs- und Ausbildungsberatung mittels einer Website. In Bolivien entwickelte Apps unterstützen junge Menschen und technische Fachkräfte bei der Suche nach geeigneten Ausbildungsplätzen bzw. Beschäftigungsmöglichkeiten. In Kolumbien wurde das Ausbildungsangebot zur Verbesserung der Baupraktiken im informellen Wohnungsbau letztes Jahr um eine virtuelle Plattform erweitert.
Bolivien
Berufliche Ausbildung
15.09.2021
Apps für die Suche nach technischen Ausbildungen und professionellen Dienstleistungen
Angesichts der wirtschaftlichen Situation in vielen Ländern Lateinamerikas ist es wichtiger denn je, jungen Menschen eine Perspektive zu bieten und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Innerhalb des Projekts zur technischen Berufsausbildung in Bolivien hat Swisscontact die Entwicklung verschiedener digitaler Anwendungen unterstützt. Zum Beispiel mit zwei Apps, die Jugendlichen und Stellensuchenden bei der Integration in den Arbeitsmarkt helfen sollen. 
Bolivien
Berufliche Ausbildung
01.09.2021
"Entdecke deinen Beruf" - Die erste bolivianische App, die jungen Menschen hilft, ihren zukünftigen Beruf zu finden
Seit 2019 fördert Swisscontact die Entwicklung einer kostenlosen App, die Maturandinnen und Maturanden in Bolivien bei der Wahl ihrer Berufsausbildung unterstützt. Rund 10'500 junge Menschen haben die App in Bolivien heruntergeladen, davon 5'855 Frauen und 4'730 Männer. Sie ermöglicht es den jungen Nutzern, sich über die Anforderungen zu informieren, die für den von ihnen gewählten Beruf erforderlich sind.