Qualifizierungsprogramm Kambodscha

Das Projekt verfolgt das Ziel,  benachteiligten jungen Frauen und Männern mit geringen Qualifikationen in fünf ländlichen Provinzen Kambodschas (Preah Vihear, Stung Treng, Kratie, Mondul Kiri und Ratanak Kiri) Zugang zu einer menschenwürdigen Beschäftigung und einem höheren Einkommen zu verschaffen. Das Programm verfolgt zwei Umsetzungslinien: 1) Unterstützung des kambodschanischen Systems der technischen Berufsausbildung (Technical Vocational Education and Training, TVET), um in den Zielprovinzen effektiver zu werden, 2) Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit und des Einkommens von benachteiligten jungen Frauen und Männern sowie von gering qualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern dank technischer Fertigkeiten, Soft Skills und unternehmerischer Fähigkeiten.

 
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Stung Treng
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106.152926
Projektdauer
2020 - 2024
EIN PROJEKT DER

Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA

Das Skills Development Programme (SDP) ist ein Projekt der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Die zweite Phase des SDP von 2020 bis 2024 wird von Swisscontact und INBAS in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit und Berufsbildung (MoLVT) und dem Ministerium für Tourismus (MoT) umgesetzt. Das Programm arbeitet eng mit der Regierung auf nationaler und provinzieller Ebene sowie mit Partnern wie der Nationalen Arbeitsagentur (NEA), öffentlichen und nichtstaatlichen Bildungsanbietern sowie privaten Unternehmen und Kleinbetrieben aus dem Gastgewerbe und anderen Sektoren zusammen.

Das Projekt

Die Projektaktivitäten gliedern sich in vier Interventionsbereiche:

  • Schwerpunkt liegt auf der Qualitätsverbesserung des Angebots der Bildungszentren in den Provinzen durch einen ganzheitlichen und kooperativen Schulentwicklungsprozess
  • die Förderung innovativer Ansätze für die Entwicklung von Lösungen um die grundlegenden Probleme für die Arbeitsmarktintegration der Absolventinnen und Absolventen anzugehen
  • die Bereitstellung arbeitsmarktrelevanter technischer und unternehmerischer Fähigkeiten, um arme und benachteiligte Jugendliche an eine selbständige Erwerbstätigkeit heranzuführen
  • Förderung der Ausbildung im Gastgewerbe für gering qualifizierte Arbeitskräfte und Kapazitätsaufbau für Inhaber und Manager von Gastgewerbeunternehmen sowie Ausbildnerinnen und Ausbildner aus den regionalen Tourismusministerien und dem Privatsektor.

Querschnittsthemen wie Gleichstellung der Geschlechter und soziale Eingliederung (GESI), konfliktsensitives Projektmanagement (CSPM), Umweltschutz und gute Regierungsführung werden in alle Interventionen mit einbezogen.

INTERVENTIONSBEREICH 1: Förderung und Entwicklung der Berufsbildungszentren
Als Vermittlerin unterstützt das Projekt die Entwicklungsprozesse, indem technische Hilfe und (Ko-)Finanzierung von Ausrüstung und Werkzeugen angeboten wird. Es wird ein kontinuierlicher politischer Dialog mit den Leitungsgremien (MoLVT und NEA) geführt, um die gewonnenen Erkenntnisse und Erfolge in das nationale Ausbildungssystem einzubringen.

INTERVENTIONSBEREICH 2: Innovationslabor
Dabei analysiert das Projekt mittels einer Plattform die Bedürfnisse und Herausforderungen des Arbeitsmarktes, um innovative Lösungen zur Verbesserung der Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für arbeitslose und unterbeschäftigte Jugendliche zu schaffen, die Innovationen zu pilotieren, das Gelernte zu verbreiten und erfolgreiche Ansätze zu institutionalisieren.

INTERVENTIONSBEREICH 3: Ausbildung für benachteiligte Jugendliche
Das Projekt arbeitet mit öffentlichen und privaten Ausbildungsdienstleistern zusammen, um benachteiligten Jugendlichen eine qualitativ hochwertige Ausbildung und Zertifizierung anzubieten und ihnen den Weg in die Selbständigkeit zu bieten. Dieser Prozess beinhaltet:

 

  • Vorbildung: Die Ausbildung, die benachteiligten Jugendlichen angeboten wird, richtet sich nach der tatsächlichen Arbeitsmarktnachfrage.
  • Während der Ausbildung: Alle Absolventinnen und Absolventen erhalten am Ende der Ausbildung in den Bereichen Technik, Soft Skills und Unternehmertum ein Zertifikat, mit dem sie ihre Qualifikationen nachweisen und eine Beschäftigung finden können oder gegebenenfalls ihr Studium fortsetzen.
  • Nach der Ausbildung: Ausbildungszentren knüpfen Beziehungen zum privaten Sektor und werden über offene Stellen und Möglichkeiten für Praktika informiert.

INTERVENTIONSBEREICH 4: Gastgewerbe 
Das Angebot basiert auf einem nachfrageorientierten und branchenbasierten Ausbildungsmodell. Gering qualifizierte Arbeitskräfte des Gastgewerbes sind berechtigt, an einem praktischen Training teilzunehmen, welches den theoretischen Hintergrund, praktische und professionelle Weiterbildungsmöglichkeiten und eine national anerkannte Zertifizierung bietet.

Eigentümer und Manager sowie das Aufsichtspersonal von Hotels, Pensionen, Resorts, Restaurants und Cafés, die ihre innerbetrieblichen Ausbildungsprozesse verbessern müssen, liefern Inputs zu den Inhalten der Lehrpläne und nehmen an den von SDP angebotenen Weiterbildungskursen teil. Die modularen Kurse decken technische Fertigkeiten, Trainingsdidaktik und -methodik sowie Hospitality Management ab.

 

Projektpartner

Erwartete Resultate Phase 2 (2020-2024)

Das Projekt zielt darauf ab, in Phase zwei 12 550 Begünstigte zu erreichen. Davon werden 11 640 arme und benachteiligte Jugendliche und gering qualifizierte Arbeiterinnen und Arbeiter sein, die von einer effektiveren und relevanteren Bereitstellung von TVET profitieren. 910 Begünstigte werden Ausbildner, Mitarbeitende und das Management von PTCs und anderen Trainingsanbietern, die Nationale Arbeitsagentur (NEA) sowie Manager, Eigentümer und Aufsichtspersonal von Gaststätten und anderen Unternehmen sein. Sie werden vom Kapazitätsaufbau in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen profitieren.
 

Resultate aus Phase 1 (2016-2020)

Das von Swisscontact und INBAS in Kambodscha umgesetzte Skills Development Programme (SDP) der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), unterstützt vom Ministry of Labour and Vocational Training (MLVT) und Ministry of Tourism (MoT), hat nach vier Jahren erfolgreicher Umsetzung am 30. Juni 2020 seine erste Phase abgeschlossen:

  • 4 372 Teilnehmer, 48% Frauen (DVT: 1.763, HoT: 900, RPL: 1.709)*
  • 3 913 Absolventen, 46% Frauen
  • 3 452 neu Beschäftigte, 55% Frauen (20% Selbstständigkeit, 80% Lohnarbeit)
  • 70% höheres Einkommen innerhalb von sechs Monaten nach dem Training mit Steigerungsraten bis zu 420%
  • 78 % der Absolventen sind mit ihren Fähigkeiten und Kompetenzen zufrieden, 88 % bei Vollzeitbeschäftigung
  • 84 % mit Fähigkeiten und Kompetenzen zufriedene Arbeitgeber, 141 Arbeitgeber insgesamt
  • 633 Vereinbarungen zwischen Schulen und der Privatwirtschaft
  • 502 Assessoren und Trainer geschult
  • 24 kompetenzbasierte Curricula entwickelt
  • 11 RPL-Bewertungspakete entwickelt

*DVT: Dual Vocational Training, HoT: Hospitality Training, RPL: Recognition of Prior Learning
 

Aktuelles

Kambodscha
Berufliche Ausbildung , Arbeitsmarktintegration
19.09.2022
Kambodscha: Erfolge der Berufsbildung systematisch messen
Das Qualifizierungsprogramm (Skills Development Programme, SDP) fördert die Berufsbildung und die Kompetenzentwicklung von jungen Frauen und Männern in Kambodscha. Bis Ende 2021 haben mehr als 2500 Jugendliche und gering qualifizierte Arbeitskräfte eine Berufsausbildung in den Bereichen Tourismus und Gastgewerbe abgeschlossen. Mittels sogenannter Tracer-Studien (Studien zur Nachverfolgung) ermittelt Swisscontact, wie sich die berufliche Situation für die jungen Menschen dank der Ausbildung verändert hat.
Kambodscha
Berufliche Ausbildung
08.03.2022
Wie Berufsbildung das Leben von jungen Menschen verändern kann
Das Skills Development Programm (SDP) unterstützt die technische Berufsausbildung in Kambodscha und hat zum Ziel, die Beschäftigungsfähigkeit und das Einkommen von benachteiligten Jugendlichen sowie gering qualifizierten Arbeitnehmenden zu erhöhen. Vier junge Frauen und Männer erzählen, wie die Ausbildung ihr Leben veränderte. 
Kambodscha
Berufliche Ausbildung
28.12.2021
Ökologie im Schulplan der technischen Aus- und Weiterbildung
Das Ministerium für Arbeit und Berufsbildung (MoLVT) lancierte in Zusammenarbeit mit dem Skills Development Programme (SDP), einem Projekt der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), die Kampagne "Green TVET for a Sustainable Future" (Grüne Berufsbildung für eine nachhaltige Zukunft), um konkrete Strategien und Massnahmen für eine umweltfreundlichere Berufsbildung vorzustellen. Rund 300 Teilnehmer aus dem öffentlichen und privaten Sektor, von Nichtregierungsorganisationen, Jugendverbänden sowie Lernende und Studierende der beruflichen Bildung nahmen an der Veranstaltung teil.