PROGRESA

Projekt für die wettbewerbsfähige, integrative und nachhaltige Entwicklung der Wertschöpfungsketten für Kaffee- und Edelkakao im Departement El Paraíso und für Cashew-Nüsse in den Departementen Choluteca und Valle in Honduras.
Progresa hat durch die Transformation zu wettbewerbsfähigen und integrativen Wertschöpfungsketten zur Armutsbekämpfung und zur Erhöhung der Ernährungssicherheit in Honduras beigetragen.
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El Paraíso
13.908864
-86.555101
Projektdauer
2017 - 2021
Finanziert durch
  • Europäische Union

Die Umsetzung erfolgt durch eine öffentlich-private Partnerschaft:

Swisscontact, Instituto Hondureño del Café (IHCAFE), Molinos de Honduras, Secretaría de Agricultura y Ganadería de Honduras (SAG), Alcaldía de Danlí, Alcaldía de Namasigüe, COSUDE (first two years of the project)

Das Projekt

PROGRESA wurde als öffentlich-private Partnerschaft unter der Führung von Swisscontact in Zusammenarbeit mit IHCAFE (der honduranischen Kaffeeinstitution), Molinos de Honduras (einem privaten Handelsunternehmen), dem Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht (SAG) und den lokalen Regierungen von Danlí, Departement El Paraíso, und Namasigüe, Departement Choluteca umgesetzt.

PROGRESA trug zur Armutsbekämpfung und zu einer verbesserten Ernährungssicherheit in Honduras bei. Kleine und mittlere Produzenten und kleinste, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) profitierten von höheren Einkommen und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen. In den ausgewählten Regionen wurden die Wettbewerbsfähigkeit und die Nachhaltigkeit der drei Wertschöpfungsketten Kaffee, Edelkakao und Cashewnüsse verbessert. Darüber hinaus wurde die Gleichstellung der Geschlechter und die soziale Integration für 10 200 Produzenten und 16 000 Beschäftigte gefördert.

Der Gesamtbetrag des Projekts belief sich auf 6.949.903 Euro (davon 31% privater Partneranteil). Im Cashewnüsse-Sector gab es eine Partnerschaft mit dem Projekt Neue Marktchancen durch effiziente Produktion im Golf von Fonseca, das ebenfalls von Swisscontact umgesetzt wird.

Wichtigste Resultate

Die Projektaktivitäten trugen zu acht der 18 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bei: SDG-Ziel 1 Armut beenden, SDG-Ziel 2 Null Hunger, SDG-Ziel 5 Gleichstellung der Geschlechter, SDG-Ziel 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, SDG-Ziel 10 Abbau von Ungleichheiten, SDG-Ziel 12 Verantwortungsvoller Konsum und Produktion, SDG-Ziel 13 Klimaschutz, und SDG-Ziel 17 Partnerschaften zur Erreichung der Ziele.

Der methodische Ansatz von Swisscontact für das Management von Wertschöpfungsketten, kombiniert mit dem Fachwissen der Konsortialpartner und den Partnerschaften mit dem Privatsektor (vor allem mit Abnehmern) ermöglichte es, in den drei Wertschöpfungsketten bedeutende Ergebnisse zu erzielen.

Resultate 2017 bis 2021:

US$ 360 AN ZUSÄTZLICHEN JAHRESEINNAHMEN PRO PRODUZENT
4584 ZUSÄTZLICHE ARBEITSPLÄTZE GESCHAFFEN
130 965 650 US-DOLLAR UMSATZ GENERIERT (KAFFEE 98,7%, CASHEW 1,2% UND KAKAO 0,1%)

PROGRESA hat zu bedeutenden Fortschritten in Bezug auf Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit beigetragen, wie beispielsweise die Einführung von integrativen Geschäftsmodellen, die Verbesserung der des öffentlich-privaten Dialog, die Förderung von Innovationsprozessen der verschiedenen Marktakteure und das Management von Wissen und integrativem Lernen.

Die herausragendsten Ergebnisse des Projekts:

Akteure, Prozesse und Innovation
  • 15.329 Kaffeebauern (davon 28,9 % Frauen), 1.825 Cashewnüssebauern (47 % Frauen) und 401 Kakaobauern (23,4 % Frauen) eigneten sich gute landwirtschaftliche Praktiken an.
  • 792 durchgeführte Schulungseinheiten für die Bäuerinnen und Bauern
  • 5414 Landwirte konnten dank der Bodenanalyse die Düngerkosten reduzieren.
  • 52,8 % der Produzenten erhielten Zugang zu Finanzmitteln.
  • 1.320 kofinanzierte Solartrockner und 98 Nasskaffeeaufbereitungsanlagen
  • Einrichtung von sechs Klongärten mit widerstandsfähigem und produktivem genetischem Material, das in 48 Demonstrationsparzellen validiert wurde
  • 4 Organisationen verbesserten ihre Verhandlungstechniken dank neuer Laborausstattungen für die Qualitätskontrolle (Verkostung).
  • 3 agroindustrielle Betriebe wurden mit internationalen Gütesiegeln zertifiziert.
  • 2 neue Kakaosammel- und -Vermarktungszentren, kofinanziert vom Projekt und von Kakaobauernverbänden, wurden eingerichtet.
Gouvernanz und öffentlich-private Zusammenarbeit 
  • Ein Kaffeeausschuss für die Region El Paraíso, ein Ausschuss für die Kakaokette in der Region 11 und ein Ausschuss für die Cashew-Kette wurden gestärkt.
  • 1 871 Führungskräften von Verbänden wurden in organisatorischen Belangen geschult (49 % Frauen).
  • 76 Organisationen wurden organisatorisch gestärkt (72 in Kaffee, 2 in Kakao und 2 in Cashew).
Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit
  • Die Kaffeeproduktivität stieg um 40 %.
  • Die Produktivität im Bereich Cashew stieg um 18 %.
  • 378 Hektaren Plantagen mit feinem Aromakakao wurden für den Export angebaut.
  • Insgesamt wurde eine Produktion von 52 148 Tonnen Kaffee erzielt.
  • Insgesamt wurden 140 Tonnen Cashewnüsse produziert.
Inklusive Geschäftsmodelle
  • Gemeinsam mit privaten Unternehmen werden sieben integrative Geschäftsmodelle umgesetzt.
  • 32 Organisationen wurden formalisiert.
  • Der Rechtsstatus von 10 Organisationen wurde aktualisiert.
  • Erteilung von Ausfuhrlizenzen für zwei Kaffeeanbauorganisationen
  • Teilnahme an drei internationalen Spezialitätenkaffeemessen (USA, Europa und Japan).
  • Unterstützung bei der Organisation von zwei Wettbewerben für Spezialitätenkaffee
  • Der Eintrag der Herkunftsbezeichnung "Café El Paraíso" ist im Gange.
  • Die Profile der Kaffeetassen wurden nach Sorte, Gebirgsmassiv, Höhenlage und Qualität charakterisiert.
Wissensmanagement
  • Verbreitung von 30 Produkten (Handbücher, Systematiken, Poster und Videos)
  • Einrichtung einer virtuellen Bibliothek
  • Verbesserung des Kaffee-Images aus der Region durch die Förderung seiner Qualität: www.paraisocafe.org
TIMELINE DER PROGRESA-PROJEKTAKTIVITÄTEN
Die wichtigsten Ereignisse in der Wertschöpfungskette des Kaffees:
Methodischer Ansatz
PROGRESA nutzte den Value Chain Management-Ansatz von Swisscontact. Die Entwicklung von Wertschöpfungsketten versetzt Kleinbauernbetriebe und Kleinunternehmen in die Lage, Markt- und Geschäftschancen zu nutzen, um ihr Einkommen zu steigern und Arbeitsplätze zu schaffen.
ERKENNTNISSE
aus dem Swisscontact-Ansatz zum Management von Wertschöpfungsketten
Wettbewerbsfähig dank Partnerschaften
PROGRESA hat durch die Schaffung von Partnerschaftsmodellen mit dem Privatsektor positive und langfristige Ergebnisse erzielt und damit einen positiven Kreislauf für Win-Win-Resultate geschaffen.
Dokumente
Die wichtigsten Dokumente und Veröffentlichungen des PROGRESA-Projekts 
VIDEOS
Ein Übersicht von Videos, die uns die Geschichte der Kaffee-, Kakao- und Cashewproduktion näher bringen. 
ERFOLGSGESCHICHTEN 
Geschichten, die das grosse Transformationspotenzial der Wertschöpfungsketten von Kaffee, Kakao und Cashewnuss und ihre Auswirkungen auf die Menschen und ihre Familien veranschaulichen.

WIE GEHT ES NACH PROGRESA WEITER?

Zukunftsperspektiven in den Wertschöpfungsketten von Kaffee, Cashew und Edelkakao:

  • Die Produktivität und die Qualität des Kaffees haben sich verbessert, doch muss El Paraíso als Region, in der Spezialitätenkaffees und insbesondere die Sorte Parainema angebaut werden, weiter gefördert werden.  
  • Die Kaffeepreise unterliegen den Schwankungen an der New Yorker Börse, daher ist es wichtig, weiterhin direkte Verbindungen zu internationalen Käufern und Exportunternehmen zu unterhalten.
  • Das Projekt legte den Grundstein dafür, die Region El Paraíso als Erzeugerin von Edelkakao zu positionieren. Daher ist es wichtig, die Wertschöpfung und den lokalen Verbrauch dieses Produkts vor Ort zu fördern, um nicht ausschliesslich vom Exportmarkt abhängig zu sein.  
  • Die Kakaosammelzentren sind von entscheidender Bedeutung, da die Fermentierung zentral erfolgt und Säuregehalt, Temperatur und andere Variablen kontrolliert werden, wodurch ein hoher Prozentsatz an hochwertigem Kakao erzielt wird, währenddem die Homogenität der Qualität verloren geht, wenn jeder Erzeuger für sich selbst fermentiert.
  • Die Cashew-Pflanzungen wurden mit verbessertem genetischen Material verjüngt; es ist jedoch notwendig, den Generationenwechsel weiter voranzutreiben und die Wertschöpfung sowohl für die Nuss als auch für die Scheinfrucht zu erhöhen.