Albanien: die Rolle der Berufsbildung für die Entwicklung des Landes

12.11.2019
In Albanien laufen derzeit verschiedene Bildungsreformen. Sie haben zum Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und der Volkswirtschaft durch qualifizierte Arbeitskräfte zu verbessern. Swisscontact unterstützt diesen Prozess durch die Förderung der Berufsbildung.

Qualifizierte Arbeitskräfte sind ein Schlüsselfaktor für die Wirtschaftsentwicklung und die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. Diese hervorzubringen, ist für viele Länder eine Herausforderung, so auch für Albanien. Die Schwierigkeiten, mit denen Albanien zu kämpfen hat, sind verschiedener Natur:

  • Die erlernten Fähigkeiten insbesondere junger Menschen sind nur beschränkt auf die Arbeitswelt anwendbar.
  • Die Unternehmen finden nicht diejenigen Fachleute auf dem Arbeitsmarkt, die sie suchen.
  • Viele der gut ausgebildeten Personen migrieren nach Westeuropa.

Berufsbildung am Schweizer Modell orientiert

Swisscontact unterstützt Albanien bei der Bewältigung dieser Probleme. Das Projekt «Skills for Jobs» begleitet die albanische Regierung und den Privatsektor beim Aufbau eines effizienten albanischen Berufsbildungssystems, das sich am Schweizer Modell orientiert. Damit Albanien das Potenzial der Arbeitskräfte stärker fördern und weiterentwickeln kann, muss es in die Qualität und die Relevanz des Bildungsangebots investieren. Der Anteil junger Menschen, die eine Berufsausbildung absolvieren, muss sich erhöhen. Und für die vielen Abgängerinnen und Abgänger von Gymnasien braucht es bessere Anschlusslösungen.


Um die Interessen und die Bemühungen der verschiedenen Akteure im Reformprozess des Bildungssystems in Einklang zu bringen, hat Swisscontact eine Plattform für Diskussion und Dialog gegründet, die «Skills for Jobs-Akademie». In diesem Rahmen trafen sich vor einigen Wochen Persönlichkeiten aus der Politik, der Wissenschaft, aus Unternehmen und Schulen sowie Schülerinnen, Schüler und Eltern. Das Ziel des Zusammentreffens war, ein gemeinsames Verständnis, eine gemeinsame Ausrichtung und ein gemeinsames Engagement zu entwickeln.

Drei Tage – viele Themen

Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Frage, wie ein arbeitsmarktorientiertes Bildungsangebot aussehen könnte bzw.  was unter nachfrageorientierter Kompetenzentwicklung zu verstehen ist. Das dreitägige Treffen ermöglichte auch Überlegungen darüber, wie der Arbeitsmarkt und die Berufsbildungsangebote durch einen kontinuierlichen und strukturierten Dialog effektiver, effizienter und nachhaltiger gestaltet werden können. Auch wurde diskutiert, inwiefern Bildungsangebote an neue Arbeitsformen im digitalen Zeitalter angepasst werden müssen. 


Das Projekt «Skills for Jobs» wird die Reihe derartiger Austauschveranstaltungen fortführen und dadurch die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern, Berufsschulen und politischen Entscheidungsträgern fördern. Nur wenn alle Akteure zusammenspannen, wird Albanien es schaffen, das Berufsbildungssystem nachhaltig zu verbessern.

«Skills for Jobs» ist ein Projekt der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA und wird von Swisscontact in Albanien umgesetzt.